Dienstag, 14. Oktober 2025
 
   
 


Oktober 25

 

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LIEBE LESERINNEN, LIEBE LESER!

 

Willkommen in der „Art déco vs. Bauhaus“-H.O.M.E.

 

Die Zeit verläuft nie geradlinig. Sie vermag, vor- und zurückzuspringen, sich zu dehnen und dann wieder zu verkürzen. Dasselbe gilt für Stile. Auch sie folgen nicht brav aufeinander, sondern begleiten und inspirieren einander. Noch viel wichtiger: Sie stehen in gesunder Konkurrenz miteinander. Genau so geht es dem Art déco, das nun sein 100-jähriges Jubiläum feiert. Auf der Pariser Weltausstellung 1925 erlebte die dekorative Variante der Moderne ihren Durchbruch. Keine Frage, dass andere Modernisten, die das Dekor gerade abgeschafft hatten, dagegen rebellierten. „Art déco vs. Bauhaus“ lautet der Titel dieser H.O.M.E. Ausgabe – ein von Leidenschaft und Erfindergeist getriebener Wettstreit, der ins heutige Design fortwirkt. 
In dieser H.O.M.E. feiern wir zwei weitere Jubiläen: Vor 100 Jahren haben die ersten Stahlrohrmöbel das Licht der Welt erblickt – und so das Wohnen nachhaltig revolutioniert. Ebenfalls 1925 wurde die Typologie der Leuchtstoffröhre erfunden. Gerade Lichtlinien betonen die Raumfluchten und holen eine fast schon zeichnerische Qualität in die Inneneinrichtung. Für unsere H.O.M.E. Storys besuchen wir eine Wohnung in Mailand, die auf nur 50 Quadratmetern visuelles Storytelling zur Kür erklärt. Auf den Spuren des Brutalismus wandelt ein raffinierter Hausumbau in Norditalien. Und im taiwanesischen Taichung ist ein Apartment mit Designikonen bestückt, die kein museales Sammelsurium bilden, sondern ein warmes Zuhause. 
In unserem H.O.M.E. Architektur-Teil würdigen wir einen ganz Großen: Lord Norman Foster, der mit seinen wegweisenden Bauten als einer der Ersten Ökologie und Nachhaltigkeit mit gestalterischer Vision in Einklang brachte. Der Künstler Refik Anadol kreiert animierte Datenskulpturen, die er mithilfe künstlicher Intelligenz aus Milliarden von Bildern zusammensetzt. Außerdem besuchen wir die große Marina-Abramović-Aus­stellung in Wien, die eindrucksvoll beweist, dass Schönheit und Schmerz mitunter erstaunlich eng miteinander verbunden sind. 

Viel Vergnügen!



 

 

Norman Kietzmann
EDITORIAL DIRECTOR